„best ager“ in der Gedenkstätte Ahlem
Von der Israelitischen Gartenbauschule zum Deportationsort der hannoverschen Juden – diese Spannbreite bekamen die „best ager“ bei ihrem Besuch in der Gedenkstätte Ahlem erläutert.
Shaun Hermel, der stv. Leiter der Gedenkstätte, erklärte die Konzeption des Hauses. So zeigt eine Etage die durchaus auch fröhliche Geschichte der Gartenbauschule, gegründet als jüdisch-emanzipatorisches Projekt während der Kaiserzeit. Anekdoten von Zeitzeugen dokumentierten unbeschwerte Schulzeiten und den Anspruch als Juden gleichwertiger Teil der deutschen Gesellschaft zu sein, auch im handwerklichen Bereich.
Die nächste Etage zeigt zuerst die Phase, in der nach der Machtübertragung an die Nazis die Schule eine Funktion als Vorbereitung der Auswanderung bekam, ehe dann spätestens nach der „Wannsee-Konferenz“ die Schule zum Sammelpunkt der hannoverschen Juden zur Deportation wurde, in der Regel nach Riga . Aber auch andere Opfergruppen in Ahlem werden dokumentiert, wie Sinti, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene.
Den eindrücklichen Abschluss fand die Führung am Platz der ehemaligen Laubhütte, in der die Gestapo mindestens 59 Menschen hinrichten ließ.
Infos über die Gedenkstätte, ihre Veranstaltungen und pädagogischen Angebote: www.hannover.de/Kultur-Freizeit/Architektur-Geschichte/Erinnerungskultur/Gedenkstaette-Ahlem
Winfried Quecke