„Gebannte Stille. Die Gitarre erklingt. Wir singen… Stille… Applaus!“
So oder so ähnlich waren wohl die Gedanken hinter den großen Augen unserer Kinder im Fronleichnam- Gottesdienst.
Die Atmosphäre, das Singen vor der Gemeinde war für sie wahrscheinlich das erste Mal in ihrem Leben, dass sie für so viele Menschen gleichzeitig im Mittelpunkt standen.
Für die anderen Kinder unserer Kindertagesstätte war das Fest und der Weg dahin auch etwas ganz besonders: Pfarrer Kellner kam zu Besuch, um mit uns wieder Abschlusskreis zu feiern. Und er brachte die Monstranz, die „Jesus-Sonne“ mit, „einen richtig echten Goldschatz mit Juwelen!“ wie die Kinder aufgeregt ihren Eltern berichteten.
Wir sangen immer wieder gemeinsam die Lieder, übten den Einzug in die Kirche, bastelten Sonnen und Sonnenstrahlen… die Kinder spürten, wie viel Aufmerksamkeit und Zeit von den Erziehern in die Vorbereitung gesteckt wurde. Auch, als dann am Mittwoch noch mal alle Pläne umgeworfen werden mussten, wurde im Team diskutiert, argumentiert, auch mal gestritten und schließlich Entscheidungen getroffen. Für uns in der KiTa ist das professioneller Alltag.
Klar, es läuft nicht alles perfekt, manch ein Termin oder manch eine Absprache geht daneben. Ja, es ist anstrengend, einen Tag vor dem Fest nochmal umplanen zu müssen. Und natürlich ist es schade, dass nicht genug Ordner für die Prozession gefunden worden. Dennoch: ich konnte spüren, wie alle Beteiligten an einem Strang zogen. Auch wenn es dieses Jahr mit der Prozession nicht geklappt hat – dieser Geist der Gemeinschaft hat letztendlich zu einem tollen Erlebnis geführt. Und freue ich mich, davon in Zukunft noch mehr in der Gemeinde zu erleben!
Als wir dann nach dem Gottesdienst die Rückmeldung bekamen, wie gut die Kinder gesungen und wie toll sie den Auszug gestaltet haben, waren die Augen der Kinder nicht mehr groß. Stattdessen hatte sich ein Lächeln auf ihre Gesichter gelegt, dass mindestens (wenn nicht noch mehr) strahlte, als die Sonne.
Niklas Kalla