Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte des neuen Jahres stand :

Gib mir ein Licht, damit ich sicheren Fußes der Ungewissheit entgegengehen kann! Aber er antwortete : Gehe nur in die Dunkelheit und lege deine Hand in die Hand Gottes! Das ist besser als ein Licht und sicherer als ein bekannter Weg!

Mit den Worten dieses Spruches aus China begrüße ich euch und Sie alle ganz herzlich zur diesjährigen Neujahrsbegegnung. Wie schön ist es, dass wir uns auf diese Weise wieder begegnen können, denn unser Treffen zu Beginn eines neuen Jahres mit dem Austausch von guten Wünschen zum neuen Jahr hat ja eine lange Tradition in unserer Gemeinde und musste coronabedingt zweimal ausfallen.

Und der Ausspruch aus China gilt besonders nach einem Jahr, das von einem schrecklichen Krieg in Europa geprägt war. Seine schlimmen Folgen für die Menschen in der Ukraine, die ihre Heimat verließen, und auch für uns spüren wir deutlich. Hoffnung auf ein Ende der Zerstörungen, der brutalen Angriffe auf die Zivilgesellschaft, Leid, Tod und Vernichtung sehen wir leider bisher nicht. Auch die seit bald drei Jahren anhaltende Corona-Pandemie ist noch nicht vorüber.Trotz mancher Zeichen für einen Wegfall weiterer Beschränkungen und Regeln, die wir in den vergangenen Jahren einhalten mussten, gibt es noch viele Unsicherheit und Sorgen.

Ich wünsche Ihnen allen trotz alldem im Namen vom Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand ein hoffnungsvolles neues Jahr. Mögen sich unsere Wünsche nach Frieden, Gesundheit und Zufriedenheit erfüllen.

Noch können wir nicht absehen, was das neue Jahr bringen wird. Sicher ist, dass die Probleme und Fragen, denen sich unsere Kirche stellen muss, nicht kleiner geworden sind. Der nicht zuletzt aus dem Missbrauchsskandal und dem Umgang mit dessen Aufklärung und Aufarbeitung entstandene Vertrauensverlust ist noch gewachsen.

Darüber hinaus geht es darum, im neuen Jahr die Themen des Synodalen Weg in einigen wichtigen Bereichen voranzubringen.

Die Corona-Pandemie hat auch unser Gemeindeleben verändert. Das Kirchenradio und der Livestream der Gottesdienste hat die Verbindung zur Gemeinde nicht abreißen lassen. Dennoch gilt es nun besonders nach der Zeit der Einschränkungen, das Beziehungsnetz wieder zu stärken und aufzubauen, so dass die Gemeinde wieder als Begegnungsraum erlebt werden kann.

Im zurückliegenden Jahr sind wir dabei erste Schritte gegangen: Es gab ein Wiedersehensfest auf der Bernwardswiese, ein Pfarrfest, einen Basar und ein Weihnachtsmärchen. Die Gruppen treffen sich wieder regelmäßig, und Kirchenkaffee und Gemeindesuppe werden wieder angeboten.

Dank allen, die mit Engagement und persönlichem Einsatz dazu beigetragen, dass das Gemeindeleben wieder aufblüht.

Die Gemeinde zukunftsfähig aufzustellen ist nun eine große Herausforderung für das kommende Jahr und die Zeit darüber hinaus. Der angeschobene Immobilienprozess unter der Überschrift – Zukunftsräume – , der von einer Steuerungsgruppe begleitet wird, soll unsere Gemeinde dazu befähigen, dass sie trotz aller Herausforderungen der Zeit lebensfähig und ein Ort bleibt, an dem die zu ihr kommenden Menschen sich gesehen, angenommen und zuhause fühlen. Dieses ist im besonderen auch eine Aufgabe für die beiden neu gewählten Gremien PGR und KV.

Auf diesem Hintergrund hält die diesjährige Jahreslosung

– „Du bist ein Gott, der mich sieht“ (1. Mose 16,13) – eine mutmachende Aussage für uns bereit.

Angesehen zu werden ist ein menschliches Grundbedürfnis. Wir Menschen wünschen uns jemanden, der uns ansieht, wertschätzt und der uns annimmt mit unseren Stärken und Schwächen, unserer Freude und Traurigkeit, Sorge und Hoffnung. Gott behält uns im Blick. Antworten und Auswege in kritischen Lagen müssen wir nicht alleine finden. Ich wünsche uns, dass wir mit dieser Zusage einander im Blick behalten.

 

Am Freitag, dem Fest der Heiligen Drei Könige, ist die über drei Wochen laufende Ausstellung mit den Königsfiguren des Diakons Ralf Knoblauch gestartet. Die Figuren erinnern daran, dass jede und jeder von uns Königswürde besitzt, die uns befähigt, füreinander da zu sein. Indem Ralf Knoblauch seine Holzkönige nur grob aus altem Eichenholz herausschnitzt, zeigt er, dass alle Menschen Ecken und Kanten haben und Fehler wie du und ich. Und doch wollen sie sagen: Du bist Ebenbild Gottes, ein Königskind. Mögen wir das entdecken bei der Ausstellung der Königsfiguren in unserer Kirche.

Dem Beispiel der Könige folgen

Die Krone vom Kopf – runter vom Thron – hinaus in die Weite – der Sehnsucht folgen – Im Kleinen die Erfüllung entdecken – sich selbst verschenken – anbeten – heimkehren  – Zeugnis ablegen.

Christine Braun, Vorsitzende vom Pfarrgemeinderat

 

 

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