Grußworte zum neuen Jahr

Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte des neuen Jahres stand :
Gib mir ein Licht, damit ich sicheren Fußes der Ungewissheit entgegengehen kann! Aber er antwortete : Gehe nur in die Dunkelheit und lege deine Hand in die Hand Gottes! Das ist besser als ein Licht und sicherer als ein bekannter Weg.

Mit den Worten eines unbekannten Dichters aus China grüße ich Sie ganz herzlich und wünsche Ihnen allen am Beginn des neuen Jahres im Namen des Pfarrgemeinderates und Kirchenvorstandes Glück, Zufriedenheit und Gesundheit, vor allem ein unbeschwerteres Leben mit weniger Einschränkungen als in den letzten Monaten.
Es ist der ungewöhnlichste Jahreswechsel seit Langem, den wir gerade erlebt haben. Ein verrücktes Jahr liegt hinter uns. Vieles, was unsere persönliche und gesellschaftliche Zukunft angeht, liegt auch immer noch im Ungewissen. Das Leben läuft in so gar nicht vertrauten Bahnen.
Viele fragen sich: Was wird dieses Jahr 2021 uns bringen, in das wir mit bangem Blick schauen? Unser Leben ist geprägt von vielfältigen Herausforderungen, deren Tragweite wir zur Zeit noch nicht absehen können.
Das Covid-19-Virus hat unser Leben drastisch verändert. Die Pandemie hat viel von unserem gewohnten Leben genommen, zahlreiche Sorgen und begründete Ängste hervorgerufen.
Das persönliche Leben wie auch das Leben in unserer Stadt und der Pfarrgemeinde wandelte sich im letzten Jahr ganz einschneidend.
Geschäfte mussten schließen, Kontakte vermieden und Masken getragen werden. Arbeit von zu Hause im Homeoffice, Kurzarbeit, Existenzsorgen, Probleme der Kinderbetreuung, Einsamkeit und Alleinsein bestimmten unseren Alltag.
In der Gemeinde wurden nicht nur Treffen von Gruppen, Gremien und Chören, Begegnungen, Feiern und Feste abgesagt, auch die öffentlichen Gottesdienste fielen wochenlang aus.

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier sagte dazu bereits im Frühjahr letzten Jahres: Die Kirchen treffe die Pandemie besonders hart, denn gerade sie lebten von einer „besonderen menschlichen Nähe und Begegnung“.
So haben auch Sie sicherlich, als das Gemeindeleben im Frühjahr durch die Corona-Pandemie zum Stillstand kam, die Gottesdienste, die Begegnungen bei Gemeindeveranstaltungen und den Austausch untereinander vermisst.
Bestimmt haben viele von Ihnen allerdings unsere Gemeinde auch aus der Ferne im Denken und in ihrem Herzen weiter begleitet.

Und obwohl viele Begegnungen und Treffen nicht stattfinden konnten, hat es auch in den zurückliegenden Wochen und Monaten des zurückliegenden Jahres ermutigende Zeichen gegeben.
Der Chor sang im Freien, es wurde auf dem Platz vor der Kirche getanzt, und zwei Sommerabende unter freiem Himmel bescherten ein Stück Leichtigkeit und Frohsinn.
Ein großer Segen war in dieser Zeit auch die Tatsache, dass wir durch das Kirchenradio und das Video-Streaming an den Gottesdiensten teilnehmen konnten, zunächst nur digital, dann aber auch wieder in der Kirche in Präsenz unter Einhaltung der Hygienevorschriften.
Und gerade in der erst kurz zurückliegenden Advents- und Weihnachtszeit hat es, angeregt durch den PGR, wunderbare Angebote gegeben, die der Seele gut getan haben und von vielen Gemeindemitgliedern dankbar und mit Freude angenommen worden sind.

Noch einmal möchte ich so an dieser Stelle allen danken, die unser Gemeindeleben in den vergangenen Wochen und Monaten in veränderter Form „am Laufen“ gehalten haben. Vielen Dank für alles Verständnis, für Ihre und Eure Geduld, vielen Dank für alle Treue zu der Gemeinde, vielen Dank für manch gutes Wort, vielen Dank für alle Gebete !
Nach einer sommerlichen „Atempause“ hat uns nun die Pandemie zum Jahresende mit einem weiteren „Lockdown“ weiter in ihrem Griff. Auch wenn wir uns freuen dürfen, dass nach und nach die Impfungen fortschreiten, werden wir wohl noch einige Zeit mit vielen Einschränkungen leben müssen.
Für die vor uns liegende Fastenzeit planen wir trotz aller Corona-Einschränkungen weitere Angebote, die dem Gemeindeleben Impulse geben werden. Alles das sind Zeichen dafür, dass wir mit Ihnen, der Gemeinde, in Verbindung bleiben wollen. Wir hoffen, dass auch Sie St. Oliver in Zukunft verbunden bleiben.

So vertrauen wir darauf, dass wir uns wieder treffen und begegnen werden, wenn das Gemeindeleben wieder aufgenommen wird.
Für dieses Jahr nun schenke uns unser Gott festen Mut und Zuversicht, ganz so wie es im Psalm 23 heißt. „Er sei uns leuchtende Hoffnung“, wenn es gilt, alle Zumutungen, die dieses Jahr bringen mag, zu bewältigen. Gott hält die Stunden unseres Lebens und alle Tage des neuen Jahres in seiner zuverlässigen Hand. Das ist unsere Hoffnung.Mögen wir im kommenden Jahr bald wieder zu einer neuen „Normalität“ gelangen. Es wäre gut, wenn wir die Erfahrungen nutzen und uns besinnen auf den „Wert“ dessen, was wir in diesen Monaten entbehren mussten und daraus unser Zusammenleben neu gestalten.

Mögen Gesundheit, Zufriedenheit und die Hoffnung auf Begegnungen in Zukunft Sie und uns begleiten ! 

Segen zum neuen Jahr

Du Gott der Anfänge segne uns,
wenn wir deinen Ruf hören,
wenn deine Stimme uns lockt
zu Aufbruch und Neubeginn.

Du Gott der Anfänge
lass leuchten über uns dein Angesicht,
wenn wir im Vertrauen und in Zuversicht
das Vergangene hinter uns lassen
und mutig weitergehen.

Du Gott der Anfänge
sei uns nahe,
wenn uns Dunkelheit und Angst befallen
vor dem Kommenden, dem Ungewissen.

Du Gott der Anfänge
segne und begleite uns im Jahr 2021.

Christine Braun

Vorsitzende des Pfarrgemeinderat