St. Oliver pilgert nach Lamspringe

Am 26.8.23 fand die traditionelle Wallfahrt nach Lamspringe statt. St. Oliver war einmal mehr dabei, und zwar sowohl mit Fuß- wie auch mit Radpilgern: zwei Gruppen, die sich nach einem etwas verhaltenen Neuanfang im letzten Jahr, bedingt durch Corona, nun wieder sichtlich vergrößert haben. Hier sind alte und neue Normalität nicht weit voneinander entfernt.

Auf eine andere Art ist es nach wie vor nicht wirklich normal, eine derartige Mammutstrecke in weniger als 15 Stunden zu bewältigen. Aber…
… es ist großartig, es in genau dieser Gruppe zu tun. In einer Gruppe, in der man sich wunderbar austauschen kann, den Tag intensiv miteinander verbringt, aufeinander achtet und sich gegenseitig unterstützt, wenn die Blasen an den Füßen kommen, die Beine schwer werden und man sich unterwegs fragt, ob man das Ziel Lamspringe überhaupt erreichen werden wird oder sich nicht zu viel zugemutet hat.

Großartig ist auch die Helfertruppe unterwegs, angefangen bei frühmorgens gekochtem Kaffee und den frischen Eiern und leckeren Tomaten in Klein-Escherde über das nach Diekholzen transportierte Frühstück, den von den Diekholzenern liebevoll  selbsterstellten Giveaways bis hin zur mittäglichen Versorgung mit Wasser und Traubenzucker und dem Transport von Wechselkleidung nach Lamspringe. Eine eingespielte Organisation, gewiss, und doch keine Selbstverständlichkeit.

Immer wieder gibt es Neues und Besonderheiten: diesmal hatten wir Gäste aus Bayern dabei (!), die sich sogleich gut in die Gruppe einfügten. Und eine nächtliche Begegnung mit einem Löwen – oder so ähnlich, seit Berlin kann man das ja nicht mehr so genau wissen :-).

Und dann haben es wieder einmal alle geschafft – wenn auch dieses Mal von 2 Mitpilgernden der Einsammelservice in Anspruch genommen werden musste. Aber es ist auch das großartig: zu wissen, dass man abbrechen kann und nicht alleine zurückgelassen wird.

Den Gottesdienst in Lamspringe erlebte die Gruppe dann je nach verbliebener Kondition, denn im Ziel ergeht es einem häufig wie den Sportlern: jetzt meldet sich der Körper massiv zu Wort und will eigentlich nur noch seine Ruhe haben. Doch auch wenn dem einen oder anderen die Augen zu fallen: das Verständnis dafür ist groß.

Danke an alle, die mich dieses Jahr nach Lamspringe mitgenommen haben, seien es die Organisatoren, die Mitpilgernden oder das Helferteam im Hintergrund: alleine hätte ich es niemals geschafft!

Kornelia Moritz