Viele Einrichtungen in Laatzen wünschen sich eine intensivere Kooperation und gemeinsame Aktivitäten mit der St.-Oliver-Gemeinde. Das ist die Quintessenz aus einer ungewöhnlichen Erhebung, die Gemeindemitglieder in den vergangenen Monaten durchgeführt haben. Zahlreiche Engagierte schwärmten dabei in die Stadt aus, um Dutzende von Interviews zu führen. Unter anderem waren sie in Kitas und Schulen, in Alten- und Pflegeheimen, bei der Stadtverwaltung und in evangelischen Gemeinden vor Ort, um auszuloten, welche Rolle St. Oliver in Laatzen spielen kann und soll.

„Es war ein sehr angenehmes Gespräch, das Interesse an der Zusammenarbeit mit unserer Gemeinde war groß“, sagt beispielsweise Elisabeth Freund-Eisele, die das Flüchtlingsnetzwerk Laatzen besucht hatte. „Ich war erstaunt, wie offen wir empfangen wurden“, sagte Brigitte Hüther nach ihrem Besuch im Kinderhaus Barbara in Ingeln-Oesselse, wo behinderte Kinder und Jugendliche begleitet werden.

Die Interview-Aktion war Teil des Projekts „Zukunftsräume“. Angesicht sinkender Mitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen soll in einem bistumsweiten Prozess dabei eruiert werden, welche Immobilien die einzelnen Gemeinden künftig noch brauchen, aber auch, welche Pastoralen Konzepte sie verfolgen sollen.

Für Laatzen zeichnet sich nach den Interviews nun ab, dass St. Oliver unter anderem im interreligiösen Dialog, aber auch bei der Unterstützung von sozial benachteiligten Menschen oder von Migranten gefragt sein könnte. Die Ergebnisse sollen jetzt ausgewertet werden. „Die Gremien der Gemeinde müssen dann entscheiden, was darauf folgt“, sagt Michael Weiss von der Steuerungsgruppe des Projekts.

„Dinge, die wir schon jetzt tun können, sollten wir jedoch rasch in Angriff nehmen“, sagt Pfarrer Thomas Kellner. So sei es möglich, schon bald wieder verstärkt in Altenheimen Besuche vorzunehmen und Gottesdienste zu feiern. Weitere Ergebnisse werden am 20. Juni um 19:30 Uhr bei einer Pfarrversammlung in St. Oliver vorgestellt.

(Text: Simon Benne)